Das Fest der „Virgen de Copacabana“

Gepostet am 07.09.2019

In den ersten 2 Wochen im August stand nun der Geburtstag der Schul- und Kirchenpatronin „Jungfrau“ bzw. „Virgen de Copacabana“ auf dem Programm. 9 Tage lang gab es jeden Abend eine Messe zu der immer verschiedene Pfarrer anderer Kirchengemeinden von Potosí geladen waren. Das waren einzigartige Gottesdienste, weil jede einzelne Kirchengemeinde, die zu Besuch war, auch ihre eigenen Musikgruppen mitbrachten und damit frischer Wind und eine tolle Atmosphäre mit in unser Gotteshaus kam. Auch unsere Jugendpastoralgruppe begleitete den ein oder anderen Gottesdienst musikalisch. Am Samstag wurde die ganze Schule mit Hilfe aller Eltern geputzt, gefegt und teilweise sogar neu gestrichen, denn bei diesem Fest sollte alles glänzen und von der besten Seite zu sehen sein. Am Abend gab es im Anschluss an die Messe dann noch ein richtig schönes Fest mit Livebands und Tanzmusik direkt vor der Kirche. So etwas wäre bei uns unvorstellbar, zeigt aber wie gut sich in Bolivien Jugend und Kirche verbinden lassen. Und am Sonntag, dem Hauptfesttag, gab es eine Prozession, bei der ich mit der Kapelle der Schule mitspielen durfte. Die Statue der Maria, bzw. „Virgen de Copacabana“, wurde tanzend durch die Straßen getragen. Zurück in der Kirche wurde es mir schwer ums Herz, denn das waren meine letzten Augenblicke, die ich in der Kirchengemeinde „Copacabana“ und mit den Leuten vom Jugendpastoral verbringen konnte, da es schon am Abend des gleichen Tages wieder auf Richtung Deutschland ging. Allgemein gab es die letzten Tage sehr viele schöne und teils überraschende Abschiedsfeiern. Sowohl die Schwestern, die Lehrer der Schule, viele Schülerinnen, die Schulkapelle und die Jugendpastoralgruppe sagten mir, dass sie sehr traurig über meinen Abschied waren, weil ich ihnen wirklich ans Herz gewachsen war und sie hoffen, dass ich sie nicht zu lange warten ließe, bis ich das nächste Mal nach Potosí käme. Auch mir lag mein Herz schwer wie ein Stein in der Brust beim Gedanken daran, diese zweite Familie, wie sie für
mich geworden war, hinter mir zu lassen. Ein solches Jahr lässt sich eben nicht einfach so schnell abhacken, sondern ich werde noch viele Tage, Wochen, Monate, Jahre daran zurückdenken, was ich alles in diesem einen Jahr gesehen, erlebt und gelernt habe…