Strandurlaub in Chile

Gepostet am 17.12.2018

Ein anderes hochspannendes Erlebnis war der Strandurlaub in Chile mit den Lehrern der Primaria. Unterm Schuljahr hatten einige Lehrer in den Pausen Gelatine, „Reienos“ (gefüllte Kartoffelteile) und andere Leckereien in den Pausen verkauft. Das Geld, das sie dabei erwirtschaftet haben, nutzten sie nun um 5 Tage unter der Schulzeit in den Urlaub zu fahren. Am Abend des 7.11. stiegen wir in Potosí in den Reisebus und fuhren die Nacht und den ganzen Vormittag über Oruro und la Paz nach Arica. Die Grenzkontrollen waren sehr streng und hatten Flughafenverhältnisse. Weil in Chile eine andere Währung verwendet wurde, mussten wir Geld wechseln. Als wir dann endlich in Arica ankamen, machten wir uns zu Fuß mit unseren Rücksäcken und Koffern auf die Suche nach einem Hotel, denn im Voraus gebucht hatte niemand. Ein freundlicher Mann kam uns zu Hilfe, sodass wir eine gute Stunde später im Hotelzimmer mit Blick aufs Meer saßen. Die Suche nach einem Restaurant gestaltete sich relativ schwierig, denn die Gruppe von über 25 Lehrern teilweise mit Kindern war nicht sehr entscheidungsfreudig und die Preise der Lokale waren für bolivianische Verhältnisse sehr hoch. Letztendlich teilte sich die Gruppe auf und traf erst im Hotel wieder zusammen. Am nächsten Tag wurden meine Mitfreiwillige Chantal und ich von der Direktorin geweckt, denn wir hatten die Zeitumstellung von einer Stunde noch nicht mitbekommen. Nach dem Frühstück ging es ins Einkaufszentrum, denn hier konnten um einiges günstiger Klamotten erstanden werden als in Potosí. Danach suchten wir extra ein Fischlokal, obwohl die meisten Lehrer gar nicht so gerne Fisch aßen. Im Anschluss gingen wir zu meiner großen Freude an den Strand. Allerdings waren Chantal und ich die Einzigen, die schwimmen konnten und ins Wasser gingen. Nachdem wir einige Stunden später im Hotel ausgecheckt hatten, suchten wir im Busterminal nach einer „Flotta“ (Reisebus), die weiter nach Iquique fuhr. Dort kamen wir nachts um halb eins an und fanden nur mit der Hilfe des Busfahrers ein Hotel. Der Folgetag war wieder mit shoppen, essen gehen und einem Strandbesuch gefüllt. Wieder teilten sich die Lehrer in verschiedene Gruppen auf, sodass wir am Nachmittag erfuhren, dass wir ausversehen zwei Busse für die Rückfahrt nach la Paz gebucht hatten. Also musste die Hälfte der Tickets wieder zurückgegeben werden. Somit teilte sich unsere Gruppe erneut auf und wir verabredeten uns für 18 Uhr im oberen Stockwerk eines großen Kaufhauses. Allerdings hatten wir unterschätzt wie groß das Kaufhaus tatsächlich war. Wir irrten über 2 Stunden zwischen den Geschäften umher, hatten aber keinerlei Chance die anderen zu finden. Also fuhren wir direkt ins Hotel zurück, packten unsere Sachen zusammen und bestiegen nach einem kleinen Abendessen den Bus. Dort verbrachten wir wieder die ganze Nacht und fast den ganzen nächsten Tag. Erneut mussten wir eine ausgiebige Grenzkontrolle über uns ergehen lassen und auf weiteren kleinen Stopps bekam ich noch einen sehr deutlichen Eindruck davon, dass wir unsere Toiletten in der Schule wirklich als luxuriös bezeichnen konnten. Abends kamen wir dann endlich wieder gesund, glücklich und müde in Potosí an.