Schuljahresende

Gepostet am 12.01.2019

Zum Ende dieses Schuljahres war hier doch Einiges geboten. Zum Beispiel wurden typische Tänze
für die „festivales de la música“ vorbereitet. Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass es drei
verschiedene dieser Veranstaltungen gab, nämlich eine vom Kindergarten, eine von der Primaria und eine
von der Secundaria. Mit den Kindern vom Kindergarten tanzten wir auf „Soy una taza“ (Ich bin eine Tasse),
„Crocodilo Dante“ (Krokodil Dante) und andere nette Kinderlieder. Die Primaria führte neben ein paar traditionellen Tänzen auch das Musical „Jesus Christ Superstar“ auf. Allerdings muss ich leider dazusagen, dass mich die Kulisse
und die Kostüme mehr begeistert haben, als die Choreographie und vor allem der Gesang der Schülerinnen. Ich freue mich
doch tatsächlich, wenn ich wieder deutsche Chöre, die die Töne treffen, hören kann. Beim „festival de la música“ der Secundaria bekam ich sogar die Möglichkeit selbst bei einer Klasse mitzutanzen. Wir studierten einige Tanzschritte des Rock n Rolls ein. Spannend fand ich auch, dass die „Prominenz der Schule“, also die verantwortliche Schwester, die Direktoren und witzigerweise meine Mitfreiwillige Chantal und ich einen großen zentralen Ehrentisch bekamen. Von fast jeder Tanzgruppe wurden wir
reichlich mit mühevoll vorbereitetem Essen beschenkt. Doch weil es mit der Zeit echt zu viel wurde, gaben wir mindestens die Hälfte davon an die Umstehenden weiter. Das soll jetzt also
ein kleiner Eindruck vom musikalischen Jahresabschluss sein. Daneben gab es auch immer wieder Ausstellungen von „artes plásticas“, also vom Kunstunterricht. Die Schülerinnen lernen in diesem Fach nicht nur Malen und Zeichnen, sondern auch Nähen, Häkeln, Stricken, Kochen und Backen. Die Ergebnisse sind teilweise echt atemberaubend. Immer wieder wurde mir bewusst, wie wenig Wert in meiner Schule in Deutschland auf diese handwerklichen Tätigkeiten gelegt wurde. Im Gegenzug sind aber zum Beispiel die Englischkenntnisse der Schülerinnen eher zu bedauern. Aber daran sieht man eben auch wieder gut, dass Deutschland und Bolivien eben zwei
verschiedene Länder sind. Ich kann mich nur glücklich schätzen, dass ich die Möglichkeit habe, beide kennenzulernen und meine Erkenntnisse zu teilen, um falsche Vorurteile zu reduzieren. Aber zurück zum Thema. Ebenfalls fand ich es sehr interessant, dass hier am Ende des Schuljahres die Direktorin der Primaria die Hefte aller Schülerinnen auf Vollständigkeit überprüft. Das löste in der letzten Woche im Kindergarten zwar weniger bei den Mädchen, sondern eher bei den Lehrern ziemlichen Stress aus, denn einige Schülerinnen hatten noch einen ganzen Haufen nachzuarbeiten. Zum Abschied feierten und spielten wir einen ganzen Nachmittag mit Clowns, Süßigkeiten und Geschenken, leckerer Torte und heißer Schokolade. Zu diesem Anlass trugen die Kindergartenkinder sogar Prinzessinnenkleider und aufwändige Frisuren.