Bald ist wieder Schnurranten-Zeit

Gepostet am 28.12.2017

Bald ist wieder Schnurranten-Zeit

Die Weihnachtsfeiertage sind vorüber, es dauert nicht mehr lange, bis das neue Jahr das Licht der Welt erblickt. Doch dies geschieht erst, nachdem alle Musikanten der Musikkapelle Leupolz einen ganzen Tag zum „Schnorranten“ gehen – ODER „Schnurranten“? Wie sagt man richtig, und warum eigentlich?

Bei dem erwähnten Brauch, den fast jeder Musikverein, bzw. -kapelle gegen Ende des Jahres teilweise einen Tag, oft jedoch auch über mehrere Tage im Terminkalender stehen hat, wandern Musikanten von Haus zu Haus, um mit etwas Musik einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Gerne nimmt die Musikantengruppe eine kleine Spende für die immer aufwendigere Jugendarbeit des Vereins entgegen. Nicht selten wird anschließend noch ein kleiner Schnaps oder Likör auf die Gesundheit der Hausbewohner getrunken, bevor die Truppe letztendlich weiterzieht.

Mit Schnorren hat dies freilich wenig zu tun.
Der Begriff Schnurranten ist aus zwei Wörtern zusammengesetzt: Schnurre und Musikanten ergibt zusammen Schnurranten. Musikanten ist klar, Schnurre hat zwei Bedeutungen. Zum Einen beschreibt die Schnurre das „Maul“, auch aus der schwäbischen Redewendung „a freche Schnorra hon“ bekannt.
Zum Anderen umschreibt die Schnurre – oder das Schnürrle – eine Art Brummkreisel, der im Betrieb schnatternde Geräusche von sich gibt. Schnurrpreife ist ein anderes Wort für den Dudelsack, da dieser in gewisser Weise ähnlich klingt.
Mit Schnurre und Schnurrpfeife waren einst die Musikanten ausgestattet, die sich auf Jahrmärkten mit einer kleinen Aufführung ein paar Groschen verdienten und anschließend weiterzogen. Heute ziehen die Musikanten nicht mehr von Markt zu Markt, sondern von Haus zu Haus, der Begriff „Schnurranten“ ist Ihnen jedoch bis heute geblieben.

(Quelle: blog.szon.de)
(Bild: r.w.)